Der Kampf um talentierte Fachkräfte ist intensiver als je zuvor! Besonders ein Begriff hat sich in den letzten Jahren in den Vordergrund gedrängt – ein Begriff, der die Art und Weise, wie Unternehmen sich selbst sehen und wie sie von potenziellen sowie bestehenden Mitarbeitenden wahrgenommen werden, fundamental verändert hat: Employer Branding. Doch was bedeutet es eigentlich, eine attraktive Arbeitgebermarke zu sein? Warum ist es so entscheidend, dass sich Unternehmen heute nicht nur durch Produkte oder Dienstleistungen, sondern auch als herausragende Arbeitgeber positionieren? In diesem Blogbeitrag tauchen wir tief in dieses aktuelle und bedeutende Thema ein. Wir beleuchten die verschiedenen Dimensionen und Auswirkungen von Employer Branding und erörtern, wie es sich auf die Rekrutierung und Bindung von Talenten, das Unternehmensimage und letztlich den Geschäftserfolg auswirkt.
These N°1: JEDES UNTERNEHMEN IST ERSETZBAR.
Das wichtigste, und damit meine ich wirklich das A und O einer unverwechselbaren und attraktiven Arbeitgebermarke ist die Positionierung. Haben Sie diese für sich bestimmt, sind Sie im Besitz Ihres strategischen Fundaments. Andernfalls gehen Sie in der Masse unter und sind dadurch ersetzbar bzw. austauschbar. Das ist im Übrigen mehr Ihr Problem als das Ihrer Bewerbenden. Denn, offene Stellen gibt es genug, aber nicht genügend qualifizierte Kandidat*Innen.
These N°2: DER FISCH SIEHT DAS WASSER NICHT.
Lassen Sie Ihre Mitarbeitenden, vor allem Ihre neuen und auch Ihre Bewerbenden zu Wort kommen und nehmen Sie deren Feedback ernst. Recherchieren und verfolgen Sie, z.B. im Internet, welches Image Ihr Unternehmen hat. Sofern Sie, die Geschäftsführung oder der Vorstand schon mehrere Jahre im Unternehmen tätig sind, können oder wollen Sie Missstände, aber auch positive Gegebenheiten nicht mehr wahrnehmen. Der Fisch sieht eben das Wasser nicht.
These N°3: ZUM ANGELN REICHT NICHT ALLEIN DER KÖDER.
Bestimmt kennen Sie den Spruch: „Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler“. Diese Erkenntnis hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass Unternehmen, die mit Employer Branding arbeiten, die Bedürfnisse der Zielgruppe in den Mittelpunkt ihrer Kampagne gestellt haben. Abgesehen davon, dass ich in dieser Branche oft Kreativität vermisse, die dazugehört, um die entwickelte Positionierung auch nach außen hin in einzigartiger Weise zu kommunizieren, merke ich immer wieder, dass das Grundlegende des Employer Brandings vergessen wurde. Der Kern bei der Entwicklung einer starken Arbeitgebermarke steckt in der Analyse und der darauf folgenden Verdichtung. Und stellt man bei der Verdichtung, also der Aufarbeitung der Analyse fest, dass intern etwas nicht stimmt, dann gibt es erstmal nichts, das nach außen kommuniziert werden kann. Der beste Köder hilft nämlich nichts, wenn die Angel defekt ist.
These N°4: AUTHENTISCH ZU KOMMUNIZIEREN BEDEUTET AUCH, DARAN ZU GLAUBEN.
Warum haben Sie sich „damals“ bei Ihrem Unternehmen beworben? Warum sind Sie noch in Ihrem Unternehmen tätig? Würden Sie Ihrem besten Freund empfehlen, bei Ihnen zu arbeiten? Würden Sie selbst sich jederzeit wieder in Ihrem Unternehmen bewerben? „Authentisch“ zu kommunizieren bedeutet nicht, das zu behaupten, von dem man meint, es könnte zum Unternehmen passen. „Authentisch“ zu kommunizieren bedeutet, davon überzeugt zu sein! Können Sie die beiden letzten Fragen immer noch mit „JA“ beantworten? Dann sind Sie bereit für die Kommunikation nach außen. Vorher nicht! Können Sie aus den vorhandenen Schwächen eine Stärke machen? Oder merken Sie, dass die Defizite eines Tages zum Problem werden könnten? Um langfristig bestehen zu können, geht es eindeutig um die „innere Schönheit“!
These N°5: ZU AUTHENTISCH IST AUCH WIEDER NIX.
Na was denn nun? Authentisch oder nicht authentisch? Fakt ist, Sie müssen hinter jeder nach außen kommunizierten Aussage stehen, das ist authentisch. Aber, kommunizieren Sie so, dass es Spaß macht. Damit die Zielgruppe wenigstens eine Chance hat, auf Sie aufmerksam zu werden. Das Arbeitgeberimage ist ein wichtiger Teil des Unternehmensimages. Also, nehmen Sie es auch ernst. Kein Mensch will in Ihrer Anzeige einen Mitarbeitenden im Blaumann in seiner Arbeitsumgebung sehen. Diese Bilder gibt es bereits, sie sind nicht mehr erfrischend. Fangen Sie an Werbung zu machen! Und zwar Werbung, bei der Sie ebenfalls nicht umschalten oder an der Sie nicht vorbeifahren würden! Werbung, die das Herz oder den Verstand anspricht.den Bauch und über den Bauch den Kopf anspricht.
These N°6: DIE BESTEN RECRUITER SIND DIE EIGENEN MITARBEITENDEN.
Jede*r Ingenieur*In ist mit Ingenieur*Innen befreundet und jede*r Mediziner*In mit Mediziner*Innen Ein wichtiges Ziel eines Arbeitgebers kann also das sein, seine Mitarbeitenden zu freiwilligen Multiplikator*Innen zu machen. Natürlich helfen hierbei auch Mitarbeiterempfehlungsprogramme etc. Am besten aber ist es, wenn Ihre Mitarbeitenden Ihr Unternehmen empfehlen, weil sie ihrem Freund oder ihrer Freundin etwas Gutes tun möchten. Auf einem so heiß umkämpften Arbeitsmarkt wäre es grob fahrlässig, das nicht zu berücksichtigen. Ein effizienteres Recruiting gibt es nicht.
Key-Facts: Employer Branding kurz & knapp
In der heutigen Arbeitswelt, in der qualifizierte Fachkräfte und talentierte Arbeitnehmer:innen ein hohes Gut sind, gewinnt das Konzept des Employer Brandings zunehmend an Bedeutung. Employer Branding, also die Positionierung eines Unternehmens als attraktiver Arbeitgeber, ist entscheidend für langfristige Bindung, positive Effekte auf die Unternehmenskultur und letztlich auch für den wirtschaftlichen Erfolg. Im Folgenden wollen wir uns daher intensiv mit dem Thema Employer Branding beschäftigen und dabei insbesondere auf die Bedeutung, Ziele und Umsetzungsstrategien eingehen. Dabei beziehen wir uns auf die wichtigsten Kriterien und Aspekte, die Unternehmen einzigartig machen und ihnen helfen, eine attraktive Arbeitgebermarke zu entwickeln und zu pflegen.
Was fällt alles unter Employer Branding?
Employer Branding umfasst alle strategischen Maßnahmen, die ein Unternehmen ergreift, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren und sich von anderen Unternehmen abzuheben. Dies schließt gezielte Kommunikation in sozialen Netzwerken, die Schaffung einer angenehmen Arbeitsatmosphäre, das Anbieten flexibler Arbeitszeiten sowie die Förderung der emotionalen Bindung bestehender Mitarbeiter:innen ein. Auch die Schaffung und Verbreitung einer klaren, authentischen und positiven Arbeitgebermarke gehört dazu, um potentielle Kandidaten und Kandidatinnen anzuziehen und qualifizierte Fachkräfte langfristig an das Unternehmen zu binden.
Warum Employer Branding wichtig ist?
Employer Branding ist wichtig, weil es Unternehmen hilft, sich in einem hart umkämpften Markt zu differenzieren und als bevorzugter Arbeitgeber hervorzustechen. Eine starke Arbeitgebermarke zieht nicht nur geeignete Fachkräfte an, sondern fördert auch die Zufriedenheit und Motivation der bestehenden Mitarbeiter:innen, was zu einer höheren Produktivität und geringeren Fluktuation führt. Es dient als Basis für langfristige Bindung und ist ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg in der heutigen Arbeitswelt.
Employer-Branding-Ziele
Die Ziele des Employer Brandings sind vielfältig und schließen die Anziehung qualifizierter Bewerber:innen, die Steigerung der Unternehmensreputation, die Reduktion von Rekrutierungskosten und die Erhöhung der Mitarbeiterbindung ein. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Schaffung einer positiven und angenehmen Arbeitsatmosphäre, die nicht nur bestehende Mitarbeiter:innen motiviert, sondern auch das Unternehmen als Arbeitgeber für potenzielle Bewerber attraktiv macht. Zudem zielt Employer Branding darauf ab, durch transparente Kommunikation und authentisches Auftreten eine emotionale Bindung zu schaffen, die Fachkräfte langfristig an das Unternehmen bindet.
Employer Branding Ziele 2024
Sie fragen sich, was im Employer Branding 2024 am wichtigsten wird? Die wichtigsten Trends für 2024 im Employer Branding haben wir Ihnen im Folgenden zusammengefasst:
- Personalmarketing über soziale Medien: Nutzung von Plattformen wie LinkedIn, Facebook und Instagram, um potenzielle Bewerber:innen zu erreichen und direkt zu interagieren, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren.
- Führungskräfte als Influencer:innen: Aktivierung von Führungskräften auf LinkedIn und anderen Plattformen, um durch authentisches Storytelling die Arbeitgebermarke zu stärken und höheres Engagement zu erzielen.
- Authentizität und Transparenz: Offene Kommunikation über Unternehmenskultur, Werte und Herausforderungen, um Glaubwürdigkeit zu schaffen und die richtigen Bewerber:innen anzuziehen, die gut zur Unternehmenskultur passen.
- Flexibilität und Remote-Arbeit: Anbieten von flexiblen Arbeitsmodellen und Remote-Arbeit, um die Work-Life-Balance der Mitarbeiter:innen zu verbessern und die Attraktivität als Arbeitgeber zu steigern.+
- Einsatz von KI und Datenanalyse: Verwendung von KI und Datenanalyse, um den Recruiting-Prozess und die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu verbessern, indem Feedback von Bewerber:innen und Mitarbeiter:innen analysiert wird, um die Arbeitgebermarke kontinuierlich zu optimieren.
Was versteht man unter einem Branding?
Unter Branding versteht man allgemein die Entwicklung einer Marke, die es einem Produkt, einer Dienstleistung oder einem Unternehmen ermöglicht, sich von anderen abzuheben und eine einzigartige Identität zu schaffen. Im Kontext von Employer Branding bedeutet dies die Schaffung einer starken, attraktiven Arbeitgebermarke, die das Unternehmen als erstklassigen Arbeitsplatz positioniert. Dies beinhaltet die Kommunikation von Werten, Kultur, Vorteilen und Perspektiven, die das Unternehmen seinen Mitarbeiter:innen bietet.
Woher kommt der Begriff Employer Branding?
Der Begriff „Employer Branding“ entstand in den frühen 1990er Jahren und hat seinen Ursprung im Konzept des Markenmanagements. Ursprünglich wurde es in der Marketing- und Management-Literatur diskutiert, um die Wichtigkeit der Unternehmensreputation und -identität als Arbeitgeber hervorzuheben. Es entwickelte sich schnell zu einer eigenen Disziplin, als Unternehmen erkannten, dass eine starke Arbeitgebermarke entscheidend ist, um talentierte Mitarbeiter:innen in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Arbeitsmarkt zu gewinnen und zu halten. Es geht darum, das Unternehmen nicht nur als Ort des Arbeitens, sondern als Ort der Zugehörigkeit und Entwicklung zu positionieren.
Employer Branding ist ein kontinuierlicher Prozess und gleicht in vielerlei Hinsicht einem Art Kreislauf, bei dem ständige Verbesserungen und Anpassungen nötig sind, um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden. Es ist ein entscheidender Bestandteil der Unternehmensstrategie, der aktiv gepflegt und weiterentwickelt werden muss. Unternehmen, die in ihre Arbeitgebermarke investieren und diese authentisch nach innen und außen kommunizieren, können sich langfristig als bevorzugter Arbeitgeber etablieren und somit im Kampf um die besten Köpfe bestehen.