Die Arbeitsmarkt-Trends 2024

Frau schaut nach oben; bunter Hintergrund

Geht künftig noch jemand ins Büro? Kann KI unsere Arbeit machen? Ist der Fachkräftemangel noch akut? Welche Entwicklungen erfassen 2024 den Arbeitsmarkt und was heißt das für die HR-Arbeit? Hier erfahren Sie, welche Trends anstehen – datenbasiert und brandaktuell.

 

Viele Daten

Grundlage sind mehrere globale Studien bzw. Outlooks u.a. von Indeed, der ManpowerGroup, Universum, dem World Economic Forum und der International Labour Organization (ILO). Sie alle machen zweierlei: sie schauen zurück aufs Jahr 2023 und darüber hinaus und leiten künftige Entwicklungen ab.

 

Der Kontext

Ob Trend oder ‘the new normal‘, worüber alle berichten: Wir leben in unsicheren Zeiten und müssen weiterhin damit umzugehen lernen (sofern wir es noch nicht getan haben). Es sieht nämlich nicht so aus, als würde sich eine der vielen Krisen so schnell auflösen: Ukraine, Naher Osten, Fachkräftemangel, Klimawandel, Inflation usw.

Auch als die Weltwirtschaft schwächelte, blieb die Anzahl der unbesetzten Stellen so hoch wie nie.

Unternehmen wollen weiterhin einstellen und melden Schwierigkeiten (75 %), die passenden Leute zu finden; Deutschland ganz vorneweg (Platz 2, nach Japan).

Was die Lage noch etwas komplizierter macht: Die Bereitschaft unter Talenten, den Arbeitgeber zu wechseln, ist in ganz Europa nach wie vor hoch (22 % wechselten innerhalb von sechs Monaten). Mehr Gehalt, flexible Arbeitszeiten und work-life-balance sind die Motivatoren der Wechselwilligen.

Die gefragtesten Talente sind und werden sein: ITler und Ingenieure. Zwar gab es 2023 einige Entlassungen, insbesondere in den USA, doch 90 % der Tech-Manager berichten nach wie vor von großen Schwierigkeiten, diese Fachkräfte zu finden.

 

Die 5 Arbeitsmarkt-Trends

Es gibt bzw. gäbe also viel zu tun für die Personaler. Was leider mit einem Trend kollidiert, den Indeed ausmacht:

Trend 1: Ein starker Rückgang der Stellenanzeigen im HR-Bereich.

Überraschend ist diese Entwicklung auch, weil HR-Stellen in den vergangenen Jahren zu den meistgesuchten zählten – vom Recruiter über den Referenten bis hin zum Senior Business Partner.Auch bei Trend 2 geht es um HR:

Trend 2: Recruiting goes global.

Erklären lässt sich das mit dem hohen Bedarf an Arbeitskräften hierzulande. Auf mindestens 1,5 Millionen Einwanderer pro Jahr ist Deutschland angewiesen, um ihn zu decken. Ganz einfach ist das Ganze nicht zu kalkulieren, denn durch den technologischen resp. KI-Fortschritt erfordert ein Job in Zukunft womöglich weniger Arbeitskraft.

Trend 3: Künstliche Intelligenz wird zur Copilotin.

Schon heute ist laut Studie generative künstliche Intelligenz in der Lage, mindestens 80 % der Fähigkeiten in mehr als einem Viertel der Stellenanzeigen gut oder exzellent auszuführen.

Selbst der kreative Bereich ist betroffen, zumal die Frage ist, wie viel Kreative von denen, die kreativ sind, wirklich kreativ sind. Oder eher das machen, was sie schon immer gemacht haben, was die KI längst übernehmen könnte.

In der HR-Welt begegnet man dem Thema positiv – nicht nur im Hiring Prozess erhofft man sich Vorteile, sondern auch bei Themen wie Learning & Development; die HR-Transformation darf kommen.

Trend 4: Flexwork schlägt starre Strukturen.

Damit ist Home Office gemeint. Aber nicht nur. Seit der Pandemie ist Home Office ein breit und nahezu unendlich diskutiertes Thema. Es ist wichtig, es ist aber auch überschätzt. Talenten geht es nämlich um mehr, wenn sie Flexibilität fordern. Wahlfreiheit zu haben, persönlich wachsen zu können und dabei das eigene Wohlbefinden hochzuhalten, darauf kommt es Mitarbeitenden an.

Trend 5: Fähigkeiten vor Abschlüssen.

Zum einen ist hier der Quereinstieg gemeint, zum anderen brauchen Unternehmen Mitarbeitende, die analytisch wie kreativ denken können und mit KI und Big Data umzugehen wissen. Dafür gibt es nicht immer eine Qualifikation, heißt, Talente werden, sofern sie eine gute Grundhaltung mitbringen, dahin qualifiziert. Dass das für viele Jobs nicht ausreicht, weil eine jahrelange, mitunter akademische Vorbildung notwendig ist, erklärt sich von selbst. Doch sogar im Ingenieurs- oder IT-Bereich gibt es Talente, die bringen sich das selbst bei.

 

Fazit

Krisenhafte, unsichere Zeiten lassen einen schnell an Alt Bewährtem festhalten. Zielführend ist das nicht, wir müssen uns vielmehr mit diesem ‘modus mutandi’ arrangieren. Dafür brauchen wir Offenheit (z. B. gegenüber KI), Flexibilität (z. B. für neue Arbeitsmodelle) und, ganz wichtig, wir brauchen Mut. Um Dinge auszuprobieren, ins Risiko zu gehen und die Komfortzone zu verlassen. Wenn wir dann erfahren, dass wir unausgetretene Pfade weitergehen können oder auch mal scheitern dürfen, dann sind wir gut gewappnet für ein weiteres Jahr der Unwägbarkeit.

 

Die Trends im Überblick:

#1 Ein starker Rückgang der Stellenanzeigen im HR-Bereich

#2 Recruiting goes global

#3 Künstliche Intelligenz wird zur Copilotin

#4 Flexwork schlägt starre Strukturen

#5 Fähigkeiten vor Abschlüssen

 

Die Quellen:

Indeed Jobs & Hiring Trends Report 2024

Universum Global Talent Outlook 2024

Q1 2024 ManpowerGroup Employment Outlook Survey

World Employment and Social Outlook: Trends 2024

World Economic Forum Future of Jobs Report

 

 

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Tags: Fachkräftemangel, new work, Trends
vom 26.01.2024 / © VonVorteil