Employer Branding Beispiel: Wie der Mittelständler camos bei IT-Talenten punkten konnte

Anina Kuntsche, Recruiting – HR & Verwaltung bei camos

Das Stuttgarter Software-Unternehmen camos ist was Besonderes. Sie sind zwar eher klein (>150 Mitarbeitende) und auch als Arbeitgeber eher unbekannt. Im Maschinenbau und CPQ-Umfeld sind sie jedoch marktführend und entwickeln technisch höchst komplexe Produkte für namhafte Kunden wie Siemens, Liebherr oder MAN. Entsprechende Ansprüche haben sie an ihre Mitarbeitenden, denn die lösen tagein tagaus komplexe Probleme und bedienen dabei sämtliche wichtige Industrien in mehr als 110 Ländern.

 

“Wir wollten unsere Kommunikation verbessern. Mehr Aufmerksamkeit schaffen.”

Nicht alle wissen das. Oder eher: zu wenige wissen das. Der Bereich, in dem camos führend operiert, ist ein Bereich hinter der Kulisse.

Das brachte camos zu uns: Sie wollten Talente noch besser erreichen, deren Aufmerksamkeit gewinnen, um dann rüberzubringen, was camos für ein attraktiver Arbeitgeber ist.

Dafür benötigten sie ein Arbeitgeberversprechen und eine maßgeschneiderte, pointierte Bewerberansprache.

 

“Eine unglaublich produktive und ergiebige ‘Collab’”

Wie erreichen wir – mit überschaubarem Budget, in einem wettbewerbintensiven Markt – eine umkämpfte, anspruchsvolle Zielgruppe, packen sie auch emotional? lauteten die leitenden Fragen.

Was passierte:

  1. Es gab einen Kick-Off-Workshop, in dem camos Kolleg*Innen aus vielen unterschiedlichen Bereichen inklusive der beiden Geschäftsführer zusammenkamen und über die Kultur des Unternehmens diskutierten. Ziel war es, Gemeinsamkeiten zu finden, um diese dann kommunikativ zu verdichten.
  2. Wir entwickelten darauf eine Employer Value Proposition (EVP), die camos dann in seinen Außenauftritt integrieren konnte.
  3. Darauf aufbauend erstellten wir ein Kreativkonzept, das in konkrete Kampagnen münden sollte. Dazu gehörten die Entwicklung eines Claims und einer unverwechselbaren Kommunikationsstrategie.

 

Lesen Sie hier, was genau die EVP ist, was sie leistet und wie sie klingen kann.

 

“Es war ein bisschen wie Hilfe zu Selbsthilfe”, blickt Anina Kuntsche von camos auf die Zusammenarbeit zurück. Die Recruiterin berichtet, dass es dem HR-Team schwer fiel, die anspruchsvollen Aufgaben und das komplexe Umfeld bei camos in positive Emotionen zu übersetzen.

Diesmal war es anders: Schon im Workshop teilten die camos Mitarbeitenden Geschichten über ihren Arbeitgeber, die auf emotionale Weise greifbar machten, was dort täglich Großes geleistet wird.

So war Anina rückblickend vor allem dankbar dafür, dass jemand von außen mal auf den Punkt bringt, was camos ausmacht, was es Talenten bieten kann. Wie so oft, sieht man manchmal vor Bäumen den Wald nicht.

 

“Wir hören oft, dass unsere Karriereseite sehr ansprechend ist.”

camos hat eine enorme Bandbreite an Kunden und liefert komplexe Software-Lösungen aus. Wie verarbeiten wir das kommunikativ? war nach wie vor die Herausforderung.

Mit Humor war die Antwort. So bekommen wir die Aufmerksamkeit der jungen Zielgruppe – camos stellt vornehmlich Absolvent*Innen ein – und können dann Informationen und Kontext zum Arbeitgeber liefern.

 

Werbeplakat camos

 

“Wir wollen die harten Nüsse knacken”, dieser Satz fiel in einem der Workshops. Und er passte so gut, denn genau das macht camos – komplexe Themen umarmen – und genau das macht das Unternehmen so erfolgreich.

Der Satz wurde zum Aufhänger für die Bewerber*Innen-Ansprache, erst einmal auf den eigenen Kanälen, später auch weit darüber hinaus.

 

“Die Kampagne war ein voller Erfolg. Die Zahlen belegen es.”

Der Claim schlug ein. Die Tonalität entsprach genau dem, was die Zielgruppe anspricht. So lautete das Feedback von Bewerber*Innen, und so belegten es auch die Zahlen.

Innerhalb eines halben Jahres konnte camos die Visits auf seiner Karriereseite von 1,9 auf 8,5 k und nach weiteren sechs Monaten nochmal auf 12,8 k steigern. Die Conversion Rate konnte das Unternehmen auch deutlich verbessern; die Anzahl der Bewerbungen hat sich ungefähr verdoppelt.

 

Tablet mit Website-Screenshot drauf. Text: Wir wollen die harten Nüsse knacken. Und du?

 

“Wir machen schon sehr lange Active Sourcing”, sagt Anina. “Unsere Erfahrung ist: Je besser das, was wir sagen, mit der Zielgruppe resoniert, umso mehr Rücklauf bekommen wir.” Diesmal ist genau das eingetroffen.

Mit dem Kreativkonzept wurde ein Fundament gelegt, wie die künftige Kommunikation aussehen kann, wie camos auf den unterschiedlichen für sie relevanten Kanälen die wichtigsten Botschaften transportieren kann.

camos ging hier vorbildlichst vor: zuerst erprobten sie, wie der Claim und das Storytelling auf der Karriereseite ankommen (sehr gut!), danach nutzten sie das Messaging beim nächsten Messeauftritt, bespielten damit ihren Instagram-Auftritt und ließen Spots für Infoscreens am Standort produzieren. Weiteres ist in Planung!

 

Fazit

Diese Art der externen Kommunikation ist nur ein best practice-Ausschnitt von Employer Branding. Davor und danach muss schon viel passiert sein, denn was gesagt wird, muss zum Arbeitgeber, zur Unternehmensstrategie, zur Zielgruppe etc. passen. Und natürlich eingelöst werden.

Wie schon im ersten Beispiel dieser Serie bedeutet Best Practice Employer Branding viele Dinge auf einmal richtig zu machen, denn es ist immer die Summe, nicht das Teil (die eine Kampagne, das eine benefit), die einen Arbeitgeber herausstechen lässt.

Sind Sie ein Unternehmen, das – wie auch immer – vorbildliches Employer Branding macht? Oder kennen sie eins? Oder interessieren Sie sich für einen Aspekt von Employer Branding, über den Sie gerne ein best practice lesen würden? Lassen Sie es uns wissen, kommentieren Sie. Oder nehmen Sie direkt Kontakt mit uns auf.

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Tags: Best Practice, employer branding, it-karriereseite, recruiting
vom 21.05.2024 / © VonVorteil