Employer Branding These: Ist die Geschäftsführung nicht in den Prozess eingebunden, ist es nicht Employer Branding.

Ein Mann im Anzug und Krawatte

Die Zeiten, Employer Branding als reine Werbemaßnahme für die externe Kommunikation zu begreifen, sind längst vorbei (von uns auch nie so verstanden worden). Employer Branding ist Strategie, gibt Unternehmen eine Richtung und macht Arbeitgeber letztlich zukunftsfähig.

Warum? Weil ein Unternehmen ohne Mitarbeitende nicht erfolgreich sein und am Ende auch nicht existieren kann. Trotz Roboter, KI … Menschen wird es in vielen Branchen weiterhin brauchen.

“Du schaffst das schon!”

Ein ernstgemeinter Employer Branding Prozess kann niemals ohne die Einbindung (schlechtestenfalls) oder sogar die Beauftragung (bestenfalls) der Geschäftsführung stattfinden. Dabei reicht es nicht, sich  ein “Go” abzuholen oder mit “Du schaffst das schon”-Motivation an die Arbeit zu machen.

Wenn die Geschäftsführung nicht Initiator des Prozesses ist, fordern Sie die aktive Teilnahme unbedingt ein.

Ein Kreuzfahrtschiff im Meer schwimmend

Steuern ohne Kapitän?

Stellen Sie sich ein großes Kreuzfahrtschiff mit 5.000 Passagieren, 500 Crew-Mitgliedern und einem Wert von 600 Millionen Euro (ja, so viel kostet etwa so ein Dampfer) vor, das Sie auf einmal ohne Kapitän an Bord steuern müssen. Sie kennen weder das Gewässer, noch das Ziel und haben auch keine Ahnung, wofür die ganzen Knöpfe und Zahlen auf der Brücke stehen. Sie versuchen aber dem Schiff eine Richtung zu geben. Entweder, Sie haben verdammt viel Glück und erreichen zufällig das Ziel oder Sie werden, wie vermutlich 99,99% von uns, in der Situation scheitern.

Ohne die strategisch wichtigen Informationen, ohne die Kenntnisse über die aktuellen Zahlen und ohne zu wissen, welche Themen gerade in der oberen Etage diskutiert werden, können Sie auch beim Employer Branding nur scheitern. Die Frustration auf allen Seiten ist vorprogrammiert: auf Ihrer Seite, da die Energie, die Sie in das Projekt gesteckt haben, verpuffen wird; auf der Seite der Geschäftsführung, da viel Zeit und Geld für “Unsinn” aus dem Fenster geworfen wurde.

Die Geschäftsführung überzeugen

Es mag anspruchsvoller und/oder zeitaufwändiger sein, die Geschäftsführung einzubinden, aber Sie werden feststellen, dass es sich lohnt — für Sie persönlich (Ansehen) und für die ganze Organisation (ebenfalls Ansehen).

Die Überzeugung der Geschäftsführung für ein Projekt hängt in der Regel von drei wichtigen Faktoren ab:

  1. der Dringlichkeit
  2. dem Nutzen,
  3. dem Kosten-Nutzen-Verhältnis.

5 Tipps, die Ihnen helfen, die Geschäftsführung zu überzeugen:

  1. Vorbereitung ist das A und O: Machen Sie sich über das Projekt gründlich Gedanken und sammeln Sie Informationen, die die Wichtigkeit und den Nutzen des Projekts untermauern. Bereiten Sie eine klare und überzeugende Präsentation vor, die die Vorteile des Projekts aufzeigt. Sie können, müssen es aber nicht alleine stemmen. Kolleg*Innen anderer Abteilung können mitarbeiten oder Sie greifen auf externe Unterstützung zurück. 
  2. Klare Ziele und messbare Erfolge: Stellen Sie sicher, dass das Projekt klare Ziele hat und dass die Ergebnisse messbar sind. Zeigen Sie auf, welche Auswirkungen das Projekt auf die Geschäftsergebnisse haben wird und wie es zur Erreichung der Unternehmensziele beitragen wird.
  3. Kosten-Nutzen-Analyse: Erstellen Sie eine Kosten-Nutzen-Analyse für das Projekt, um die finanziellen Auswirkungen des Projekts zu zeigen. Stellen Sie sicher, dass das Projekt rentabel ist und dass die Kosten im Vergleich zu den erwarteten Vorteilen angemessen sind.
  4. Kommunikation und Überzeugungskraft: Präsentieren Sie Ihre Ideen klar und überzeugend. Verwenden Sie einfache Beispiele und Grafiken, um Ihre Argumente zu untermauern. Seien Sie auch bereit, auf Fragen und Bedenken der Geschäftsführung einzugehen und Lösungen anzubieten.
  5. Rückhalt gewinnen: Gewinnen Sie die Unterstützung anderer Mitarbeitenden und Abteilungen im Unternehmen. Je mehr Personen das Projekt befürworten, desto größer sind die Chancen, dass die Geschäftsführung das Projekt unterstützt.

Dies ist mehr als nur eine These, es handelt sich hierbei um eine der wichtigsten Regeln in allen strategisch bedeutenden Themen. Somit eben auch bei der Entwicklung und Implementierung einer Arbeitgebermarke.

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Tags: Arbeitgebermarke, employer branding, Fachkräftemangel, Geschäftsführung, Strategie, Thesen
vom 08.03.2023 / © VonVorteil