Employer Branding These: Offboarding ist das neue Onboarding.

Ein Angestellter gibt seinem Vorgesetzten freundlich die Hand

“Auseinandergehen ist schwer”, so heißt ein Song der österreichischen Rockband Wanda. Die meinen natürlich private Beziehungen. Doch auch für Unternehmen gilt: Auseinandergehen IST schwer. Offboarding war lange das Synonym für Kündigung. Schlüssel gegen Blumenstrauß und Ciao. So manch ein Vorgesetzter ist sogar beleidigt, wenn ein Mitarbeitender geht. Die Perspektive muss sich ändern: Offboarding ist – genauso wie Onboarding – wichtig, weil es Beziehungspflege ist. Die haben Unternehmen nötig in Zeiten von Fachkräftemangel.

Arbeitsabschnittspartner

Karrieren sind heute kürzer, insbesondere junge Menschen sind wechselfreudig. Das sollte in Ordnung sein bzw. viel mehr: das sollte unterstützt werden. Angenommen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer sprechen offen darüber, dass ein Talent nur 2 Jahre vorhat zu bleiben. Das Unternehmen könnte den Schritt, der nach 2 Jahren erfolgt, unterstützen. Zum Beispiel indem es Weiterbildungen bezahlt, die auf den nächsten Job vorbereiten, oder indem es beim Sprung in die Selbständigkeit hilft. Gibt es ein “größeres” Commitment als so eine Unterstützung? Klar, für Unternehmen sind Lücken, die ein gehender Mitarbeitender hinterlässt, erstmal schwierig. Andererseits: Oft schließt ein Kollege diese Lücke, von dem man es nie erwartet hätte. Nicht immer fügt es sich sofort und reibungslos, aber in der Regel lässt sich eine Lücke intern oder extern schließen.

Offboarding zahlt sich aus – messbar

Offboarding von Mitarbeitenden passiert eh – unabhängig davon, ob sich ein Unternehmen dazu verhält oder nicht. Warum also nicht die Chancen nutzen, die in gutem Offboarding liegen? Zumal Offboarding, genauso wie Onboarding, ein Wirtschaftlichkeitsfaktor ist.

Mit einem guten Offboarding können Unternehmen ehemalige Mitarbeitende zu Botschaftern machen.

Wer mit einem positiven Erlebnis geht, empfiehlt den Arbeitgeber womöglich Freunden oder Bekannten weiter. Zudem werden die sog. Boomerang-Karrieren mehr, heißt: Ehemalige Mitarbeitende kehren zu ihrem “alten” Arbeitgeber zurück. Man spart sich damit die Recruitingkosten. Wer Mitarbeitende – “alte” und “neue” früh einbindet und saubere Übergaben macht, der stellt auch sicher, dass Wissen, Kompetenz, Erfahrung, all das, nicht verloren geht. In Zeiten, die von Komplexität und Kompetitivität geprägt sind, ist es ganz entscheidend, Wissensvorsprünge zu sichern. Immerhin sind sie die Voraussetzung für Innovation.

Schlechtes Offboarding schadet dem Geschäft

Von den negativen Konsequenzen eines schlechten Offboardings ganz abgesehen: vom Sicherheitsrisiko (Ehemalige können vertrauliche Informationen mitnehmen und missbrauchen) über schlechte Bewertungen auf kununu bis hin zu Rufschädigung, die (potentielle) Kunden abschreckt. Geht ein Mitarbeitender, so hat er in der Regel gute Gründe. Die gilt es herauszufinden. Verlässt der Mitarbeitende den Arbeitsplatz, das Team oder den Vorgesetzten, oder geht er, weil er etwas Neues ausprobieren will? Erfasst ein Arbeitgeber die Motive, kann er künftig manches besser machen – sowohl beim Hiring als auch im Daily Business.  

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Tags: Anspruch, Arbeitgebermarke, employer branding, EVP, Haltung, IDentität, Talente, Unternehmenskultur, Unternehmensleitbild, Unternehmenswerte
vom 13.07.2023 / © VonVorteil