Hört auf, (so) an der Kultur zu arbeiten.

Eine Tasse steht auf einem Schreibtisch. Auf ihr das Wort: "Trust"

Wer ein attraktiver Arbeitgeber sein will, muss erst mal Grundlagenarbeit machen. So weit, so nachvollziehbar.

Jetzt kommt die entscheidende Frage: Arbeit an der Kultur (= Grundlage) – geht das überhaupt?

Kultur kann man nicht verändern

Zumindest nicht direkt. Kultur macht man nicht; sie ist schon da. Kultur ist der Spiegel der Vergangenheit. Ein Unternehmen bringt ungeschriebene Gesetze mit (Gründer, Branche, Lokalität), somit ist Kultur keine direkt entscheidbare Entscheidungsprämisse. Wenn ein Unternehmen beschließt: “Ab morgen sind wir wertschätzend”, ist an der Kultur noch nichts getan.

Selbst wenn ein CEO neu ins Unternehmen kommt, mit dem festen Vorsatz, Transparenz zu leben – Hat sich dort (aus bestimmten Gründen) über Jahre eine intransparente Kultur herausgebildet, dann wird dieser CEO erst mal damit arbeiten (müssen).

Entscheidbare Entscheidungsprämissen (Beispiele):

  • Arbeitsort
  • Arbeitszeit
  • Arbeitsmittel

Nicht-Entscheidbare Entscheidungsprämissen (Beispiele):

  • Werte
  • Führungskultur
  • Mindset

Kultur kann man verändern

Bewegen kann man doch etwas. Indem man strukturell Dinge ändert, im täglichen Miteinander. Dafür gilt es, an den Rahmenbedingungen zu arbeiten.

Ein Beispiel: Ein Unternehmen will eine Vertrauenskultur etablieren. Da reicht es nicht, “trust” an die Wände zu schreiben, Tassen damit zu bedrucken oder ständig davon zu sprechen.

Vielmehr bedarf es konkreter Maßnahmen, die darauf einzahlen. Ein Unternehmen könnte es seinen Mitarbeitenden zum Beispiel frei überlassen, welches Equipment sie wählen. Oder wann sie wo arbeiten wollen. Das kann funktionieren – also Vertrauen aufbauen –, muss aber nicht. Vielleicht entsteht auch Chaos, mit dem die Mitarbeitenden nicht umgehen können und wollen. Dann wäre das Gegenteil der Effekt: Mitarbeitende würden eher das Weite suchen als sich stärker ans Unternehmen binden.

Step by step ist hier die Devise; ausprobieren – das kann sich auch erst einmal auf einzelne Pilot-Abteilungen beschränken – und überprüfen. Über Befragungen der Mitarbeitenden oder Gespräche mit Führungskräften lässt sich die Wirksamkeit der Maßnahmen herausfinden; und letztendlich auch, wie es der Wertschöpfung dient – hoffentlich.


Haben Sie Ergänzungen, Kommentare dazu? Möchten Sie gemeinsam mit uns Ihre Unternehmenskultur angehen?

Melden Sie sich.

 

Tags: Arbeitgebermarke, employer branding, Kultur, Unternehmenskultur, Vertrauenskultur
vom 10.05.2023 / © VonVorteil