Studie 2023: Die weltweit attraktivsten Arbeitgeber

2 junge Frauen in Feierlaune, umgeben von Luftschlangen und Konfetti

Wieder mal ein Ranking: Universum verrät (in 15. Auflage) die weltweit beliebtesten Arbeitgeber 2023. Hier die zentralen Ergebnisse sowie eine Einordnung.  

 

Design der Untersuchung

Befragt wurden 170.000 Studierende in den neun führenden Volkswirtschaften, in den Bereichen Wirtschaftswissenschaften, Ingenieurwesen, Informatik und Naturwissenschaften. Die Marktbedingungen Immer noch haben wir es mit einem Arbeitnehmermarkt zu tun, d. h. Unternehmen müssen sich um Talente bewerben, nicht umgekehrt. Rund 70% der Unternehmen sagen, dass sie Schwierigkeiten haben, Talente zu finden. In den untersuchten Fachrichtungen einmal mehr, denn ITler und Ingenieure gehören zu den gefragtesten Arbeitskräften.  

 

5 globale Talent-Trends

Die Anforderungen der Talente sind hoch, das gilt für alle Branchen. Dabei lassen sich fünf zentrale Trends herauslesen:

  1. “Show me the money”. Geld ist und bleibt der entscheidende Motivator für Talente. Von Tag eins an wollen sie finanzielle Wertschätzung erfahren. Die Erwartungen, fair entlohnt zu werden, gehen einher mit dem Wunsch nach Purpose. Es ist also kein entweder oder – Sinn und Geld koexistieren bei der Gen Z.
  2. Work-Life-Balance. Man kann sagen, es gibt so etwas wie eine “have-it-all-Mentalität”. Talente wollen Sinn, Geld und zudem eine gute Work-Life-Balance. Diese Idealbedingungen vermuten Talente bei globalen Playern wie Google oder Apple. Ansonsten sehen sich Talente vor die Entscheidung gestellt: entweder oder bzw. etwas mehr davon (Geld), etwas weniger hiervon (Work-Life-Balance). Und wägen ab.
  3. “Balance seekers” versus “Go-getters”. Es gibt Talente, die interessieren sich für lokale, mittelständische Firmen, weil sie dort eine familiäre Atmosphäre erwarten. Demgegenüber stehen Talente, die eher Performance orientiert sind und Firmen im Blick haben, in denen es durchaus kompetitiv zugeht.
  4. “Gender differences”. Die Untersuchung zeigt, dass weibliche Talente andere Schwerpunkte setzen als männlichen. Während Letztere eher auf Gehalt, Performance und Status Wert legen, wollen Frauen einen Unterschied machen und Entrepreneurship leben. Arbeitgeber müssen den “Gender-mix” hinkriegen.
  5. “Inspiring Leaders”. Menschen wählen nicht nur ihren Arbeitgeber, sie wählen auch ihre Führungskraft. Schon bevor Talente einen Job antreten, wollen sie wissen, mit wem sie es später zu tun haben, an wen sie ggf. reporten müssen. Arbeitgeber, die Talente bereits bei der Bewerbung mit ihren potentiell künftigen Führungskräften vertraut machen, können sich einen Vorteil verschaffen.

 

Das Ranking

Die Top 5 Arbeitgeber in Deutschland, nach Fachrichtung

WirtschaftswissenschaftenIngenieurwesenIT/Informatik

Naturwissenschaften

1PorschePorscheGoogleRoche
2GoogleSiemensMicrosoftBioNTech
3BMW Group

BoschAppleBayer
4Mercedes-Benz Group

BMW Group

BoschMax-Planck-Gesellschaft

5BoschAudiPorscheFraunhofer-Gesellschaft

  Automobilkonzerne haben an Attraktivität eingebüßt, unter anderem, weil Talente dort ihre Erwartungen an eine positive Kultur nicht erfüllt sehen. Sicherheit ist zwar nach wie vor für sie wichtig; Themen wie ein freundliches Arbeitsumfeld, Work-Life-Balance und flexible Arbeitsbedingungen gewinnen jedoch stark an Bedeutung. Themen, die die eigene Karriere betreffen, stehen bei Young Professionals aller Fachrichtungen hoch im Kurs. Sie wollen gute Führungskräfte, die sie fordern und fördern und dabei transparent sind. Talente sind durchaus bereit, Leistung zu zeigen, wenn es sich denn lohnt und sie eine Perspektive bekommen.  

 

Fokus auf Deutschland

35.000 Antworten von 12.000 Young Professionals in Deutschland verraten, was auch auf globaler Ebene passiert: Talente wollen ein attraktives Basisgehalt, gleichzeitig sind kulturelle Aspekte wie ein freundliches Miteinander, Work-Life-Balance, flexible Arbeitsbedingungen und Benefits wichtiger geworden. Von allem das Beste, könnte man sagen. Bemerkenswert ist, welche Branchen an Attraktivität eingebüßt bzw. hinzugewonnen haben. So hat das Interesse an der Automobilindustrie nachgelassen (Tesla hat durch seine Negativ-Presse im Bezug auf X, vormals Twitter, Schaden genommen), wohingegen Firmen in der Rüstungsindustrie (Rheinmetall, Thyssenkrupp) als Arbeitgeber durchaus in Frage kommen. Der E-Commerce, der während Corona populär war, zieht inzwischen nicht mehr viele Arbeitskräfte an.  

 

Fazit

Talente wollen viel und können sich ihre hohe Anspruchshaltung auch leisten. Insbesondere jene Fachkräfte, die im Markt gefragt (ITler, Ingenieure) sind. Auch wenn es Gemeinsamkeiten gibt, z. B. eine alle Disziplinen und gender einschließende Forderung nach einem ordentlichen (Einstiegs-)Gehalt, so gibt es Differenzen. Die einen wollen Status, die anderen persönliche Entwicklung; die einen wollen experimentieren dürfen, andere an die Hand genommen werden. Manchen wollen maximalen Freiraum, andere klare Strukturen. Und so weiter und so fort. Weiß ein Arbeitgeber um diese feinen Unterschiede und vermag es diese in seiner Kommunikation zu adressieren, kann er sich im Kampf um Talente behaupten.  

 

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Tags: Arbeitgebermarke, Best Place To Work, employer branding, Ranking
vom 02.11.2023 / © VonVorteil